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Barrierefreiheit

Checkliste zur digitalen Barrierefreiheit

Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch entscheidend für die Nutzerfreundlichkeit.

Websites, Apps und digitale Dokumente sollten für alle Menschen zugänglich sein – unabhängig von körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen. 

Eine gut durchdachte Checkliste hilft dabei, digitale Inhalte systematisch inklusiv zu gestalten.

1. Wahrnehmbarkeit: Inhalte für alle sichtbar machen

Damit Informationen für alle Nutzer wahrnehmbar sind:

  • Alternative Texte für Bilder: Jede Bildgrafik, jedes Icon und jede Illustration sollte einen aussagekräftigen Alt-Text haben, der den Inhalt oder die Funktion beschreibt.

  • Untertitel und Transkripte: Videos benötigen Untertitel und Audioinhalte sollten zusätzlich als Text bereitgestellt werden.

  • Farbkontraste prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Text einen ausreichenden Kontrast zum Hintergrund hat (mindestens 4,5:1 für normalen Text).

  • Keine alleinige Farbkennzeichnung: Verwenden Sie zusätzlich Symbole oder Text, um Informationen zu vermitteln, z. B. Fehlerhinweise nicht nur in Rot.

  • Skalierbarkeit: Texte sollten ohne Layoutverlust vergrößerbar sein.
Praxis-Tipp: Tools wie Contrast Checker oder Browser-Erweiterungen für Farbkontraste helfen dabei, Sichtbarkeitsprobleme frühzeitig zu erkennen.

2. Bedienbarkeit: Navigation und Interaktion ohne Barrieren

Benutzer sollten alle Funktionen problemlos nutzen können:

  • Tastaturfreundlichkeit: Jede Funktion muss ohne Maus erreichbar sein – besonders Menüs, Formulare und Schaltflächen.

  • Fokus-Indikatoren: Zeigen Sie klar an, welcher Bereich gerade aktiv ist, z. B. durch sichtbare Rahmen bei Tab-Navigation.

  • Vermeidung von Zeitdruck: Inhalte sollten genügend Zeit zur Interaktion bieten oder die Zeit erweiterbar sein.

  • Klare Links und Buttons: Links sollten verständlich sein („Hier klicken“ vermeiden) und Buttons eindeutige Funktionen haben.

  • Einfache Formulare: Label und Input-Felder müssen verbunden sein, Fehlermeldungen verständlich, Pflichtfelder klar markiert.
Praxis-Tipp: Testen Sie die Bedienbarkeit mit nur Tastatur oder Screenreadern, um echte Barrieren aufzudecken.

3. Verständlichkeit: Inhalte klar und nachvollziehbar gestalten

Die Sprache und Struktur Ihrer Inhalte beeinflussen die Zugänglichkeit:

  • Einfache Sprache: Kurze Sätze, klare Begriffe, Vermeidung von Fachjargon.

  • Strukturierte Inhalte: Überschriftenhierarchie (H1-H6), Listen und Absätze sinnvoll nutzen.

  • Klare Navigation: Konsistente Menüs, Breadcrumbs und eindeutig beschriftete Links.

  • Erklärungen und Hilfen: Fachbegriffe, Abkürzungen oder Symbole sollten erklärt werden.

  • Mehrsprachigkeit und Vorlesefunktionen: Inhalte sollten vorzugsweise in mehreren Sprachen verfügbar sein und Screenreader-kompatibel sein.
Praxis-Tipp: Nutzen Sie Tools wie Readable.io oder LanguageTool, um Texte einfacher und verständlicher zu machen.

4. Robustheit: Technische Standards einhalten

Technische Qualität ist die Grundlage für Zugänglichkeit:

  • Standardkonformes HTML/CSS: Sauberes Coding sichert Kompatibilität mit Hilfstechnologien.

  • ARIA-Attribute korrekt einsetzen: Unterstützen Screenreader, wenn native HTML-Elemente nicht ausreichen.

  • Regelmäßige Kompatibilitätstests: Prüfen Sie Ihre Website auf unterschiedlichen Browsern und Endgeräten.

  • Dokumente barrierefrei gestalten: PDFs, Präsentationen und Office-Dokumente sollten strukturierte Überschriften, Tags und lesbare Texte enthalten.
Praxis-Tipp: Validieren Sie HTML mit dem W3C Validator und testen Sie PDFs mit Adobe Acrobat Accessibility Checker.

5. Regelmäßige Überprüfung und Feedback

Barrierefreiheit ist ein kontinuierlicher Prozess:

  • Automatisierte Tests: Tools wie WAVE, AXE oder Lighthouse erkennen häufige Fehler.

  • Manuelle Tests: Einbeziehung von Menschen mit Einschränkungen zeigt, wo Barrieren bestehen.

  • Feedback-Kanäle bereitstellen: Nutzer sollen einfach Rückmeldungen zu Barrieren geben können.

  • Schulungen für Teams: Sensibilisieren Sie Ihre Entwickler, Designer und Content-Ersteller regelmäßig für Barrierefreiheit.

  • Dokumentation: Halten Sie Verbesserungen, Tests und Maßnahmen schriftlich fest, um den Fortschritt zu messen.

6. Best Practices für barrierefreie Inhalte

  • Responsive Design: Inhalte müssen auf allen Geräten gut nutzbar sein.

  • Vermeidung von Auto-Play und Blinkeffekten: Diese können ablenken oder gesundheitliche Probleme auslösen.

  • Barrierefreie PDFs und Präsentationen: Strukturierte Überschriften, Tags, Alt-Texte für Grafiken und Tabellenüberschriften verwenden.

  • Regelmäßige Audits: Mindestens einmal pro Jahr eine komplette Überprüfung durchführen.

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