Alles, was du über die Mitarbeitermotivation wissen musst!

Was bedeutet Mitarbeitermotivation?

Motivation wird im Gabler Wirtschaftslexikon als ein Zustand beschrieben, der eine Person dazu veranlasst, in einer bestimmten Situation eine Handlungsalternative zu wählen, um ein bestimmtes Ereignis zu erreichen. 

Die Mitarbeitermotivation ist eine spezifische Untergruppe, die sich gezielt auf die Motivation von Arbeitnehmern konzentriert. 

Dabei stellt sich die Frage:

• Was motiviert Arbeitnehmer dazu, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen?

• Und was treibt sie an, ihre Aufgaben zu erledigen?

• Tun sie dies voller Motivation oder nur halbherzig, weil ihnen etwas fehlt?

Anreize spielen eine entscheidende Rolle bei der Motivation. 

Fehlen diese oder sind sie für den jeweiligen Mitarbeiter nicht attraktiv genug, so sinkt die Motivation. 

Was genau einen Arbeitnehmer motiviert, kann dabei von Mitarbeiter zu Mitarbeiter individuell sein. 

Während für den einen vielleicht die Karrierechancen motivierend sind, schätzt ein anderer möglicherweise die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Welche Formen von Mitarbeitermotivation gibt es?

Es gibt verschiedene Formen der Mitarbeitermotivation, die in der Regel in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: intrinsische und extrinsische Motivation.

1. Intrinsische Motivation

Die intrinsische Mitarbeitermotivation bezieht sich auf die innere, persönliche Motivation eines Mitarbeiters, die aus dem Wunsch entsteht, eine Tätigkeit aufgrund des eigenen Interesses, der Freude an der Aufgabe oder der persönlichen Überzeugung zu erledigen. 

Diese Art der Motivation entsteht aus dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, dem Streben nach persönlicher Entwicklung und dem Gefühl von Erfüllung durch die Arbeit selbst. 

Mitarbeiter, die intrinsisch motiviert sind, setzen sich aus eigenem Antrieb für ihre Aufgaben ein und empfinden ein hohes Maß an Zufriedenheit und Engagement bei ihrer Arbeit. 

Intrinsische Motivation kann dazu beitragen, dass Mitarbeiter kreativer, innovativer und produktiver sind und langfristig eine höhere Arbeitszufriedenheit erleben.

2. Extrinsische Motivation

Extrinsische Mitarbeitermotivation bezieht sich auf äußere Anreize, die Mitarbeiter dazu motivieren, ihre Arbeit zu erledigen. 

Diese Anreize können in Form von materiellen Belohnungen wie Gehaltserhöhungen, Bonuszahlungen, Beförderungen oder auch in Form von Anerkennung und Lob seitens des Arbeitgebers oder der Kollegen erfolgen. 

Extrinsische Motivation kann auch durch externe Faktoren wie Druck, Zwang oder die Angst vor Bestrafung entstehen.

Im Gegensatz zur intrinsischen Motivation, die aus dem inneren Antrieb des Mitarbeiters heraus entsteht, basiert die extrinsische Motivation auf äußeren Einflüssen. 

Obwohl extrinsische Anreize kurzfristig wirksam sein können, sind sie oft weniger nachhaltig und können zu einer geringeren Arbeitszufriedenheit führen. 

Dennoch spielen extrinsische Motivationsfaktoren eine wichtige Rolle bei der Steuerung des Verhaltens und der Leistung von Mitarbeitern in Organisationen.

Darüber hinaus gibt es auch andere Formen der Mitarbeitermotivation, die oft in Kombination mit intrinsischen und extrinsischen Faktoren auftreten:

3. Soziale Motivation

Die Motivation kann auch aus sozialen Interaktionen und Beziehungen am Arbeitsplatz entstehen.

Ein unterstützendes Arbeitsumfeld, Teamarbeit und das Gefühl der Zugehörigkeit können eine wichtige Rolle bei der Motivation von Mitarbeitern spielen.

4. Entwicklungsmotivation

Mitarbeiter können auch durch Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung motiviert werden, wie zum Beispiel Weiterbildungsangebote, Karrierechancen und die Möglichkeit zur Übernahme neuer Verantwortlichkeiten.

5. Leistungsorientierte Motivation

Diese Form der Motivation bezieht sich auf die Anerkennung und Belohnung von Leistung und Erfolg bei der Arbeit, sei es durch finanzielle Anreize oder öffentliche Anerkennung.

Warum ist die Motivation der Mitarbeiter so wichtig? Welche Auswirkungen hat sie?

Die Motivation der Mitarbeiter hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. 

Ein motivierter Mitarbeiter erledigt seine Arbeit zuverlässig, unterstützt die Ziele seines Arbeitgebers, denkt innovativ und geht gerne zur Arbeit. 

Im Gegensatz dazu sinkt bei unmotivierten Mitarbeitern die Arbeitsleistung. 

Sie sind öfter krank und können eine negative Stimmung im Unternehmen verbreiten. Außerdem werden unmotivierte Mitarbeiter das Unternehmen früher oder später verlassen, was zu Störungen in den Abläufen, hohen Kosten und Stress bei der Suche und Einarbeitung neuer Mitarbeiter führt.

Daher ist es wichtig, frühzeitig herauszufinden, was die Mitarbeiter motiviert und ob diese Bedürfnisse bereits erfüllt werden. 

Falls nicht, ist es ratsam, rechtzeitig einzugreifen und attraktive Anreize für die Mitarbeiter zu schaffen. 

Auf lange Sicht wird so die Fluktuation im Unternehmen gesenkt und Unternehmen sparen Zeit und Kosten für die Suche und Einarbeitung neuer Mitarbeiter. 

Die Mitarbeiter werden zufriedener arbeiten, sich stärker mit dem Unternehmen identifizieren und produktiver sein. Das wiederum kommt dem Unternehmen zugute.

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Motivation der Mitarbeiter?

Die Motivation, eine berufliche Tätigkeit auszuüben, variiert letztlich von Mitarbeiter zu Mitarbeiter. 

Ein junger Berufsanfänger hat ganz andere Erwartungen an seinen Arbeitgeber als eine zweifache Mutter. 

Dennoch gibt es einige allgemeine Faktoren, die wir im Folgenden für dich zusammengestellt haben:

1. Gehalt

Auch wenn Geld oft nicht die Hauptmotivation ist, spielt es dennoch eine wichtige Rolle. 

Ist das Gehalt angemessen für die Tätigkeit oder handelt es sich um einen schlecht bezahlten Job? Reicht das Einkommen aus, um gut zu leben? Bleibt am Ende des Monats genug Geld übrig für Urlaub, besondere Ausgaben oder zum Sparen, oder reicht es gerade so für die Lebenshaltungskosten? 

Selbst der großartigste Job kann demotivierend sein, wenn das Gehalt nicht ausreicht, um davon zu leben.

2. Aufstiegschancen

Insbesondere für junge Menschen ist die Chance, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln, mehr Verantwortung zu übernehmen oder die Karriereleiter hinaufzusteigen, ein erstrebenswertes Ziel. 

Wenn diese Möglichkeit fehlt, kann dies zu Demotivation und Frustration führen. Personen, denen die Perspektive fehlt, neigen häufiger dazu, sich anderweitig zu orientieren.

3. Vorgesetzter

Ein kompetenter Vorgesetzter erkennt die Talente seiner Mitarbeiter, fördert sie und setzt sie entsprechend ihrer Stärken ein. 

Ein Chef, der ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter hat und sich für sie einsetzt, trägt maßgeblich zur Motivation bei. Zudem kann aufrichtiges Lob seitens des Vorgesetzten die Motivation eines Mitarbeiters rasch steigern. 

Im Gegensatz dazu kann ein schlechtes Verhältnis zum Vorgesetzten den Mitarbeiter stark belasten. Wenn der Chef für seine Mitarbeiter nicht erreichbar ist oder im Rahmen seiner Machtposition starken Druck ausübt, wird dies die Mitarbeiter schnell demotivieren.

4. Arbeitsalltag

Wie gestaltet sich ein typischer Arbeitstag für dich?

Die Aktenstapel türmen sich so hoch, dass du dein Gegenüber kaum noch sehen kannst, das Telefon klingelt ununterbrochen und die Aufgaben sind kaum zu bewältigen, weil wichtige Informationen fehlen? 

Klingt das nach einem Albtraum? 

Doch in vielen Unternehmen ist dies leider Teil des normalen Arbeitsalltags. 

Stress und Überlastung gehören zu den Hauptursachen für Demotivation am Arbeitsplatz.

Im Gegensatz dazu kann ein gut strukturierter Arbeitstag mit einer gerechten Verteilung der Aufgaben und der Philosophie „Gemeinsam schaffen wir das!“ maßgeblich dazu beitragen, die Motivation zu steigern.

5. Work-Life-Balance

Während es für Berufseinsteiger möglicherweise akzeptabel ist, täglich bis spät in die Nacht Überstunden zu leisten, ist dies in der Regel für berufstätige Mütter nicht zumutbar. 

Ein Ausgleich zum Arbeitsalltag ist entscheidend, um Energie für den nächsten Tag zu tanken.

Wenn das Privatleben unter der Arbeit leidet, kann dies schnell zu Unzufriedenheit führen. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, Überstunden auszugleichen, können hier Abhilfe schaffen.

Probiere unsere Vorlage zur Work-Life-Balance aus >

6. Identifikation mit dem Unternehmen/den Zielen

Die Identifikation mit dem Unternehmen ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Motivation. 

Wenn sich Mitarbeiter mit den Zielen des Unternehmens identifizieren können und diese Ziele auch für sie von hoher Bedeutung sind, sind sie stärker motiviert, dazu beizutragen, diese Ziele zu erreichen. 

Dieser positive Aspekt zeigt sich oft im sozialen Bereich.

Wie kann man die Mitarbeitermotivation messen?

Es gibt verschiedene Ansätze, um die Mitarbeitermotivation zu messen. In unserem umfangreichen Artikel haben wir diese Methoden ausführlich behandelt. 

Wir laden dich herzlich ein, den Artikel hier zu lesen.

Im Folgenden findest du einen Auszug mit möglichen Methoden zur Messung der Mitarbeitermotivation:

1. Mitarbeiterbefragungen

Regelmäßige Befragungen der Mitarbeiter können Einblicke in ihre Motivation, Zufriedenheit und Engagement bieten.

Fragen zu Arbeitszufriedenheit, Arbeitsumfeld, Karriereentwicklungsmöglichkeiten und dem Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen können dabei helfen, die Motivationslage im Unternehmen zu erfassen.

2. Leistungsindikatoren

Die Leistung der Mitarbeiter kann als Indikator für ihre Motivation dienen. Kennzahlen wie Produktivität, Qualität der Arbeit, Anwesenheit und Pünktlichkeit können Hinweise auf die Motivation der Mitarbeiter geben.

3. Feedbackgespräche

Regelmäßige Gespräche zwischen Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten können dazu beitragen, die Motivation zu bewerten.

Offene Diskussionen über Ziele, Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten können wichtige Informationen über die Motivation der Mitarbeiter liefern.

4. Beobachtung des Verhaltens

Das Beobachten des Verhaltens der Mitarbeiter am Arbeitsplatz kann ebenfalls Aufschluss über ihre Motivation geben. Dies kann beinhalten, wie engagiert sie an Aufgaben arbeiten, wie sie mit Kollegen interagieren und wie sie mit Herausforderungen umgehen.

5. Exit-Interviews

Wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, können Exit-Interviews genutzt werden, um Informationen über ihre Gründe für den Weggang sowie ihre Zufriedenheit und Motivation während ihrer Beschäftigung zu sammeln.

Wie kann man die Mitarbeitermotivation steigern?

Auch zu dieser Frage haben wir einen detaillierten Beitrag geschrieben. Diesen findest du hier. 

Im Folgenden erläutere ich dir ein paar Möglichkeiten:

1. Anerkennung und Lob

Mitarbeiter fühlen sich motiviert, wenn ihre Leistungen anerkannt und gewürdigt werden.

Regelmäßiges Lob und Anerkennung für gute Arbeit können die Motivation der Mitarbeiter deutlich steigern.

2. Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds

Ein unterstützendes und positives Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter sich wertgeschätzt und respektiert fühlen, kann die Motivation erheblich steigern.

Dies kann durch offene Kommunikation, Teamarbeit und ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen erreicht werden.

3. Karriereentwicklungsmöglichkeiten

Die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens sind wichtige Motivationsfaktoren.

Mitarbeiter sollten die Chance haben, neue Fähigkeiten zu erlernen und sich beruflich weiterzuentwickeln.

4. Klare Ziele und Erwartungen

Mitarbeitermotivation wird gestärkt, wenn klare Ziele und Erwartungen kommuniziert werden.

Wenn Mitarbeiter verstehen, was von ihnen erwartet wird und wie ihre Arbeit zum Gesamterfolg des Unternehmens beiträgt, sind sie motivierter, diese Ziele zu erreichen.

5. Flexibilität

Flexibilität bei Arbeitszeiten, Arbeitsorten oder Arbeitsaufgaben kann die Motivation der Mitarbeiter steigern.

Die Möglichkeit zur Work-Life-Balance und individuelle Arbeitsgestaltung tragen dazu bei, dass sich Mitarbeiter geschätzt fühlen.

6. Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten

Investitionen in Schulungen, Fortbildungen und Entwicklungsmöglichkeiten zeigen den Mitarbeitern, dass das Unternehmen an ihrer persönlichen Entwicklung interessiert ist.

Dies kann die Motivation erhöhen.

7. Beteiligung an Entscheidungsprozessen

Die Einbeziehung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse kann ihre Motivation stärken, da sie sich gehört und wertgeschätzt fühlen.

Fazit: Mitarbeitermotivation ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens

Wir kommen zum Ende dieses Beitrags. 

Ich hoffe, dass ich dir das Thema Mitarbeitermotivation näherbringen und die Bedeutung davon verdeutlichen konnte. 

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass eine hohe Mitarbeitermotivation einen unmittelbaren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Unternehmenskultur und die Mitarbeiterbindung hat – allesamt entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.

Daher sollten Unternehmen es sich zur Aufgabe machen, die Motivation der Mitarbeiter kontinuierlich zu messen und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.