Was ist eine Anamnese?

Eine Anamnese ist die systematische Erhebung der Krankengeschichte eines Patienten durch einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft.

Ziel der Anamnese ist es, relevante Informationen zu sammeln, die zur Diagnose, Behandlung und Betreuung des Patienten wichtig sind.

Die Anamnese umfasst typischerweise folgende Aspekte:

1. Aktuelle Beschwerden:
Symptome und deren Beginn, Verlauf, Intensität und begleitende Umstände.

2. Vorerkrankungen:

Informationen über frühere Krankheiten, Operationen, Krankenhausaufenthalte oder chronische Erkrankungen.

3. Medikamente:

Einnahme von Medikamenten, sowohl aktuelle als auch frühere.

4. Allergien und Unverträglichkeiten:
Reaktionen auf Medikamente, Lebensmittel oder andere Substanzen.

5. Familienanamnese:
Erkrankungen und gesundheitliche Probleme in der Familie, die eine genetische oder familiäre Veranlagung nahelegen.

6. Sozialanamnese:
Lebensumstände des Patienten, wie Beruf, Wohnsituation, familiäre Verhältnisse, sowie Konsumgewohnheiten wie Rauchen, Alkohol oder Drogen.

7. Psychische Anamnese:
Psychische Gesundheit, Stressfaktoren, emotionale Belastungen und psychische Erkrankungen.

Die Anamnese bildet eine Grundlage für die weitere Diagnostik und Therapieplanung.

Anamnese Grundlage für weitere Diagnostik und Therapieplanung

Was ist eine biografische Anamnese?

Eine biografische Anamnese ist ein spezieller Teil der Anamnese, der sich intensiv mit der Lebensgeschichte eines Patienten befasst. 

Dabei werden nicht nur medizinische und körperliche Aspekte betrachtet, sondern auch soziale, psychologische und persönliche Erfahrungen des Patienten. 

Ziel ist es, ein umfassendes Bild des Patienten zu erhalten, das über die reine Krankengeschichte hinausgeht.

Die biografische Anamnese kann folgende Aspekte beinhalten:

1. Kindheit und Jugend:
Wichtige Ereignisse, familiäre Beziehungen, schulische Erfahrungen, und prägende Erlebnisse in der frühen Lebensphase.

2. Berufliche Laufbahn:

Ausbildung, berufliche Tätigkeiten, Karriereverlauf, Arbeitsbedingungen, und Veränderungen im Berufsleben.

3. Soziale Beziehungen:
Partnerschaften, Ehe, Kinder, Freundschaften, und andere bedeutende soziale Kontakte.

4. Kulturelle und religiöse Prägungen:
Einflüsse durch Kultur, Religion, und persönliche Überzeugungen, die das Leben und die Entscheidungen des Patienten geprägt haben.

5. Lebenskrisen und Wendepunkte:
Besondere Herausforderungen, wie der Verlust eines geliebten Menschen, schwere Krankheiten, oder andere traumatische Ereignisse.

6. Interessen und Hobbys:
Freizeitaktivitäten, Interessen, und Leidenschaften, die einen wichtigen Teil des Lebens des Patienten ausmachen.

7. Lebenszufriedenheit:
Reflexion über Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, die Bedeutung von Glück und Erfolg, sowie die allgemeine Lebensbilanz.

Die biografische Anamnese ist besonders in der Psychotherapie, der Gerontologie (Altersmedizin) und der Palliativmedizin wichtig, da sie hilft, den Menschen in seiner Gesamtheit zu verstehen und so eine individuellere und ganzheitlichere Behandlung zu ermöglichen.

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