Was ist Growth Hacking?
Beim Growth Hacking handelt es sich um eine Technik, die aus dem Bereich des Growth Marketings kommt. Mithilfe von begrenzten Mitteln soll ein schnelles Wachstum für das Unternehmen erzielt werden.
Mittels analytischen Denkens werden Methoden des Marketings genutzt, die kostengünstig, ressourcenschonend und kreativ sind, um dadurch die Kundengewinnung und Kundenbindung für ein langfristiges Wachstum zu steigern.
Growth Hacks wie beispielsweise der Einsatz von Micro-Influencern, Kunden-werben-Kunden-Programmen oder die Erstellung von Content zur Suchmaschinenoptimierung können dabei helfen, das Wachstum eines Unternehmens langfristig und zu geringen Kosten zu beschleunigen.
Was ist ein Growth Hack? Der Growth Hack ist ein Marketing-Trick, bei der mit einer kreativen Idee die Nutzer gelenkt werden sollen, um ein bestimmtes Marketingziel zu erreichen oder den Absatz zu fördern.
Was ist der Unterschied zwischen Growth Hacking und Growth Marketing?
Obwohl das Growth Hacking eine Teildisziplin des Growth Marketings ist, gibt es doch wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Begriffen und Techniken.
Während das Growth Hacking darauf ausgelegt ist, schnellen Wachstum durch verschiedene Methoden zu erzielen, tritt beim Growth Marketing eher der Aufbau der Marke und ein langfristiges Wachstum in Vordergrund.
Dafür werden, anders als beim Growth Hacking, Maßnahmen wiederholt eingesetzt, welche gut funktionieren und sich für ein kontinuierliches Wachstum bewährt haben. Beim Growth Hacking wiederum werden eher Hacks und Taktiken eingesetzt, die auf kreative Ideen basieren und meist nur einmal funktionieren.
Welche Vorteile bietet Growth Hacking?
Da die Methode des Growth Hackings ursprünglich aus dem Bereich von Start-ups und kleinen Unternehmen entstanden ist, definieren sich die Vorteile der Marketing-Technik auch aus den häufigsten Problematiken dieser Arten von Betrieben: geringe finanzielle Mittel und nicht genügend Ressourcen.
Genau hier setzt das Growth Hacking an. Für die Umsetzung des Growth Hackings werden keine Marketing-Teams benötigt. Es reicht oftmals, wenn sich eine Person um die Entwicklung und die Umsetzung des Hacks kümmert.
Für den Einsatz der Hacking-Methode muss kein oder lediglich ein geringer finanzieller Aufwand betrieben werden.
Es geht um kostengünstiges nachhaltiges Wachstum, beispielsweise durch Content-Marketing, im Gegensatz zu teurem kurzfristigem Wachstum, beispielsweise durch bezahlte Anzeigen.
Ein weiterer Vorteil des Growth Hackings ist die Verfolgung der Leistung eines Hacks auf Grundlage des Returns on Investment. Mit der Kennzahl kannst du entscheiden, ob ein Hack funktioniert oder ob ihr diesen verwerfen und gegen einen neuen ersetzen müsst.
Auch wenn ihr den Hack ersetzen müsst, denkt immer dran, dass der finanzielle Aufwand letztendlich nur sehr gering war, anders als wenn ihr für teure Werbeanzeigen oder Werbevideos bezahlt.
Was ist ein Growth Hacker?
Ein Growth Hacker ist laut Sean Ellis ein Marketing-Experte, der sich ausschließlich um das Wachstum des Unternehmens fokussiert und geprüft wird.
Mit kreativen Ideen und Tricks sowie analytischem Denken soll der Growth Hacker simple Wege finden, um die unternehmerisch gesetzten Marketingziele zu erreichen und den Absatz zu fördern.
Dabei muss er Ideen für das Wachstum finden, sie priorisieren, testen und anschließend bewerten, um Wachstumstreiber beizubehalten oder sie zu streichen.
Worauf sollte man sich als Growth Hacker fokussieren?
Beim Einsatz von Growth-Hacking-Techniken sollte man sich auf die folgenden 5 Schritte der Kundengewinnung und Kundenbindung fokussieren:
- Akquisition
Wie finden potenzielle Kunden dein Unternehmen? Bei der Akquisition im Wachstumsmarketing geht es darum, wie du es schaffst, potenzielle Kunden auf dich aufmerksam zu machen und auf deine Webseite oder deinen Store zu lotsen. - Aktivierung
Bei der Aktivierung müssen nun Growth Hacker versuchen, die Besucher zu einer Interaktion mit dem Unternehmen oder den angebotenen Produkten zu animieren.
Dies kann beispielsweise eine Registrierung, ein Kauf, das Konsumieren eines Videos, das Teilen von Inhalten oder das einfache Ausfüllen eines Formulars sein. Die angestrebte Aktion hängt dabei immer auch von dem Aktivierungsziel ab. - Bindung
Wurden die Besucher zu einer Interaktion animiert, geht es bei der Bindung darum, diese nicht zu verlieren.
Produziere guten Content, pflege deine Kontakte und sorge dafür das der Besucher, der auch möglicherweise bereits ein Käufer ist, sich an deinen Namen oder dein Produkt erinnert.
Denn die Kundenbindung ist am Ende immer günstiger als die Gewinnung neuer (kalter) Kunden. - Monetarisierung
In diesem Schritt geht es um die Generierung von Umsatz. Also, wie kann man potenzielle Kunden zum Kauf motivieren, zusätzlichen Umsatz durch Up-Selling machen oder Kunden längerfristig binden?
Hier muss der Growth Hacker versuchen, mit potenziellen Leads und aktiven Kunden in Verbindung zu bleiben, beispielsweise durch eine Erinnerungsmail, falls noch etwas im Warenkorb liegt, oder durch Rabattaktionen in Form von Gutscheinen. - Weiterempfehlung
Bei der Weiterempfehlung muss sich der Growth Hacker mit der Frage beschäftigen, wie man es schafft, dass die Kunden zu aktiven Unterstützern werden.
Motivation und Anreize schaffen sind hier Ansätze, die helfen könnten. Es könnte aber auch schon reichen, dass der Kunde von deinem Produkt oder deiner Marke so angetan ist, dass er dieses bereits ohne Anreize weiterempfiehlt.
Benötige ich eine Basis für das Anwenden des Growth Hackings?
Auch Growth Hacking benötigt wie andere Marketing-Methoden eine gewisse Vorbereitung.
Zuerst benötigt man als Basis Informationen über die Zielgruppe, bei der man den Growth Hack anwenden möchte.
Diese Informationen kann man sehr gut beispielsweise mit einer Online-Befragung einholen. Dort kannst du wertvolle Informationen über die Demografie, das Kauf- und Konsumverhalten und die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe erfragen und das in kurzer Zeit.
Die erhobenen Daten helfen dir neben einer Zielgruppenanalyse auch bei der Erstellung einer repräsentativen fiktiven Person.

Nachdem du nun weißt, wer deine Zielgruppe ist, sollte als nächste Voraussetzung überprüft werden, inwieweit das angebotene Produkt zu der Zielgruppe passt.
Letztendlich muss jedes Produkt einen Mehrwert für die Zielgruppe bringen und das gilt auch für die Growth Hacking Methode, die angewendet werden soll. Hier muss der Hack zu dem Produkt und der Zielgruppe passen. Ansonsten ist ein Scheitern vorprogrammiert.
Eine weitere Basis für die Umsetzung des Growth Hacking ist auch das Personal. Dabei spielt es keine Rolle, ob es der Marketingexperte oder der Berufseinsteiger ist, der den Growth Hack entwickelt und anwendet. Kreativität und Tatendrang sind beim Growth Hacking gefragt.

Welche Growth Hacking Methoden und Beispiele gibt es?
Es gibt unterschiedliche Hacks, die man im Wachstumsmarketing durchführen kann. Der angewendete Hack hängt aber auch immer von deinem Produkt und deinem Ziel ab. Im Folgenden geben wir dir ein paar Ideen für mögliche Hacks.
1. Content produzieren
Obwohl Content-Marketing dafür bekannt ist, dass es nicht für kurzfristige Wachstumsmaßnahmen geeignet ist, so kann es dennoch für das Growth Hacking verwendet werden. Man muss nur wissen, wie.
Growth Hacker müssen dafür kreativ Denken sowie soziale Trends verfolgen. Schreibe über Themen, die derzeit interessant sind und versuche die Verbindung zu deinem Unternehmen, Produkt oder Angebot zu schaffen.
Das hilft dir dabei schneller in den Suchmaschinen zu ranken, deine Sichtbarkeit zu steigern und für Aufmerksamkeit in den sozialen Medien zu sorgen.
Dann kann sich das Content-Hacking auch als kurzfristige Maßnahme zum Wachstum durchsetzen.
2. Formulare zur Leadgenerierung verwenden
Ohne Neukunden kein Wachstum.
Denn Neukunden generieren zusätzlichen Umsatz und Reichweite, welche am Ende auch das Unternehmenswachstum fördern. Daher ist die Leadgenerierung ein essenzieller Bestandteil jeder Unternehmung.
Doch damit man Neukunden generieren kann, muss man zu allererst an deren Kontaktinformationen kommen. Hier bestehen viele unterschiedliche Ansätze und Praktiken, die es dir ermöglichen diese Informationen zusammenzutragen.
Neben klassischen Wegen wie dem Sammeln von Visitenkarten auf Messen und Veranstaltungen gibt es durch das Online-Marketing eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, Kontaktinformationen von potenziellen Interessenten einzusammeln.
Dabei gilt das Online-Formular als einer der einfachsten und flexibelsten Methoden im digitalen Marketing, um Kontaktinformationen von potenziellen Kunden über verschiedene Kanäle zusammenzutragen.

Kreativ eingesetzt, gut platziert und ansprechend gestaltet, kann ein Online-Formular deine Konversionrate steigern. Beispielsweise indem du es für das Anmelden zu deinem Newsletter, das Herunterladen von Content oder die Vereinbarung eines Beratungsgesprächs nutzt.
Doch unser Tipp an dich: Halte das Web-Formular stets kurz. Die Zeit von langen Formularen ist vorbei.
Heute hat keiner mehr Lust und Zeit, lange Formulare zu einer bestimmten Sache auszufüllen.
Oder hast du es?
Stell dir bei jedem Formular die Frage, welche Informationen unbedingt für den Zweck des Formulars benötigt werden und frage keine unnötigen Daten ab.
Je länger nämlich das Formular ist, desto höher ist die Absprungrate. Vor allem springt der Auszufüllende ab, wenn er merkt, dass Information abgefragt werden, die eigentlich nichts mit dem Zweck des Formulars zu tun haben.
Am Ende wirst du feststellen, dass sich dies positiv auf deine Konversionrate auswirkt.
3. Empfehlungsprogramm einführen
Du möchtest schnell wachsen, ohne viel Aufwand zu betreiben?
Empfehlungen von deinen Kunden sind dafür ein gutes Mittel. Denn es gibt nichts Vertrauensvolleres, als wenn ein Kunde einem Freund, Kollegen oder anderen Menschen von dir und deinem Produkt erzählt.
Viele Menschen vertrauen leider nicht mehr ganz auf Rezensionen, welche von unbekannten Menschen geschrieben werden. Sie vertrauen lieber Menschen, die sie kennen und die ihre (ehrliche) Meinung und Erfahrung weitergeben.
Daher versuche, dass dich zufriedene Kunden und Nutzer weiterempfehlen. Doch warte nicht nur drauf, sondern beschleunige den Prozess.
Am besten bietest du ihnen Anreize für erfolgreiche Kaufempfehlungen. Diese Anreize müssen aber nicht zwingend monetärer Natur sein. Sie können auch beispielsweise durch besondere Leistungen, wie das Freischalten von zusätzlichen Funktionen, oder durch eine andere kreative Weise erfolgen.
Überleg dir etwas, das eine Empfehlung unwiderstehlich macht.
4. Einsatz von Exit-Pop-ups
Möchtest du Besucher davon abhalten, deine Website zu verlassen, so kannst du mithilfe von Exit-Pop-ups diese für einen kurzen Moment daran hindern. In dem Pop-up selbst, kannst du eine Information einblenden lassen, um den User auf deiner Webseite doch noch halten zu können, beispielsweise durch einen Gutscheincode oder durch weiterführende Inhalte wie ein E-Book oder den Hinweis auf deinen Podcast.
Exit-Pop-ups sind ein toller Hack, um beispielsweise die Verweildauer auf deiner Webseite zu erhöhen oder die Konversionrate zu steigern.
5. Lokale Events nutzen
Bei wie vielen lokalen Events bist du dabei?
Bei vielen, dann gut. Bei wenigen bis gar keinen, dann schlecht.
Lokale Events wie Netzwerkveranstaltungen, Barcamps, Ausstellungen oder kleinen Messen bieten dir eine super Möglichkeit, dein Unternehmen und deine Produkte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und deine Bekanntheit zu steigern.
Komme mit anderen Unternehmen in persönlichen Gesprächen in Kontakt, pflege Beziehungen mit bereits bekannten Personen und demonstriere fachliche Kompetenz. Je nach Veranstaltung ist der finanzielle Aufwand gering, der Effekt aber groß.

Gibt es Beispiele für bekannte Wachstumshacks im Growth Hacking?
Ja, die gibt es.
- Dropbox
Nehmen wir doch Mal das Beispiel von Dropbox, einem Filehosting-Dienst aus den USA.
Sie haben schnelles Wachstum dadurch erlangt, dass Sie Anreize geschaffen haben, damit sie von ihren Nutzern empfohlen werden.
Ihr Anreiz war es, dass jeder Nutzer, der einen anderen Nutzer wirbt, zusätzlichen Speicherplatz (500 MB) für seinen Cloud-Ordner erhält. Auch der Geworbene hat 500 MB zusätzlichen Speicherplatz für seinen Cloud-Ordner erhalten.
Ein mega Erfolg für das damals noch junge Unternehmen. Heute haben sie mehr als 500 Millionen Nutzer weltweit. - Dollar Shave
Sehen wir uns ein anderes Beispiel an: Das Unternehmen Dollar Shave.
Dollar Shave ist ein amerikanisches Unternehmen, das Rasierer und andere Körperpflegeprodukte per Post an Kunden liefert.
Für Ihre Growth-Hack-Kampagne nutzten sie ein Video, um für einen Service zu werben, der darin bestand, monatlich neue Rasierklingen für nur 1 $ zu versenden.
Das Video ging viral, erreichte schnell 19 Millionen Aufrufe und machte das Unternehmen zu einem bekannten Namen.
Zwei Jahre nach dem Start hatte Dollar Shave laut Business Insider bereits mehr als 20 Millionen Dollar Umsatz gemacht. Ein Jahr später hatte sich diese Zahl verdreifacht. - Outlook
Schauen wir uns noch ein Beispiel für einen erfolgreichen Wachstumshack an: Hotmail, heute Outlook, ein E-Mail-Dienst.
Diese fügten für jede ausgehende E-Mail eine Signaturzeile hinzu, in der die Empfänger aufgefordert wurden, ein kostenloses Konto zu eröffnen.
Diese zusätzliche Signatur hatte den Text: „PS: I love you. Get your free e-mail at Hotmail“.
Innerhalb von 18 Monaten hatte Hotmail ein Wachstum von 12 Millionen Nutzern.
- Tinder
Ein weiteres Beispiel für das erfolgeiche Anwenden des Growth Hackings ist die Dating App „Tinder“, die es geschafft haben, innerhalb weniger Monaten nach Release Ihrer App Millionen von Nutzern zu begeistern. Wie sie es geschafft haben, kannst du in dem Artikel von XO Projects genauer nachlesen.
Du siehst, erfolgreiche Beispiele für Growth-Hacking-Kampagnen gibt es viele. Die Kunst ist jetzt, deine Growth-Hacking-Kampagne passend auf dein Angebot zu entwickeln und erfolgreich zu lenken.
Dafür musst du im ersten Schritt die Basis schaffen und im zweiten Schritt mit Kreativität Ideen entwickeln und umsetzen. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann nicht aufgeben, den Versuch abhaken und das Ganze mit einem neuen Hack probieren.
Viel Erfolg bei deinem Wachstumshack!