Formen der Anamnese

Es gibt verschiedene Formen der Anamnese, die je nach Kontext und Ziel der Befragung eingesetzt werden. 

Hier sind die wichtigsten Anamneseformen:

1. Form: Eigenanamnese

Der Patient gibt selbst Auskunft über seine Beschwerden, seine Krankengeschichte und andere relevante Informationen. 

Dies ist die häufigste Form der Anamnese.

2. Form: Fremdanamnese:

Informationen werden von einer dritten Person eingeholt, beispielsweise von Angehörigen, Betreuern oder Pflegekräften. 

Diese Form wird genutzt, wenn der Patient selbst nicht in der Lage ist, Auskunft zu geben, etwa aufgrund von Bewusstlosigkeit, kognitiven Einschränkungen oder bei Kindern.

3. Form: Spezielle Anamneseformen

  • Systematische Anamnese: Strukturiert nach bestimmten medizinischen Fachgebieten oder Organen. Beispielsweise kardiologische Anamnese (Herz-Kreislauf-System), gynäkologische Anamnese (Frauenheilkunde) oder neurologische Anamnese (Nervensystem).

  • Psychosoziale Anamnese: Fokussiert auf das soziale Umfeld, berufliche Situation, psychische Belastungen, und Beziehungen des Patienten.

  • Vegetative Anamnese: Bezieht sich auf die unwillkürlichen Körperfunktionen wie Schlaf, Appetit, Verdauung, Schwitzen und sexuelle Funktion.

  • Medikamentenanamnese: Erfasst die aktuelle und vergangene Medikamenteneinnahme, einschließlich Dosierung, Dauer der Einnahme und eventueller Nebenwirkungen.

  • Allergieanamnese: Erhebung möglicher Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber Medikamenten, Lebensmitteln, Pollen, oder anderen Substanzen.

  • Familienanamnese: Betrachtet Erkrankungen und gesundheitliche Risiken in der Familie, um genetische oder erbliche Krankheitsbilder zu erkennen.

4. Form: Biografische Anamnese:

Diese geht über die medizinischen und körperlichen Beschwerden hinaus und erfasst die Lebensgeschichte des Patienten, einschließlich sozialer, psychologischer und kultureller Aspekte.

5. Form: Notfallanamnese:

Eine verkürzte Form der Anamnese, die in akuten Notfallsituationen angewendet wird. 

Hierbei konzentriert sich der Arzt auf die wichtigsten und dringendsten Informationen, wie aktuelle Beschwerden, bekannte Allergien, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme.

6. Form: Sozialanamnese

Fokus auf die sozialen Lebensumstände des Patienten, wie Wohnsituation, Beruf, finanzielle Situation, familiäre Unterstützung, und mögliche soziale Probleme.

Diese verschiedenen Anamneseformen helfen Ärzten und medizinischem Personal, ein umfassendes Bild vom Zustand des Patienten zu bekommen und die bestmögliche Behandlung zu planen.

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