Wie Umfragen gezielt helfen können (5 Möglichkeiten)
1. Möglichkeit: Attraktivität als Arbeitgeber steigern
Viele junge Talente empfinden den öffentlichen Dienst als unflexibel und wenig dynamisch.
Dadurch verlieren Behörden und Institutionen potenzielle Bewerber an die Privatwirtschaft, die oft mit flexiblen Arbeitsmodellen, modernen Technologien und innovativen Strukturen wirbt.
Umfragen unter Mitarbeitenden helfen, interne Verbesserungsbedarfe frühzeitig zu erkennen – sei es bei Arbeitszeitmodellen, Weiterbildungsangeboten oder der digitalen Ausstattung.
Werden die Bedürfnisse der Angestellten ernst genommen und gezielt in die Personalstrategie integriert, steigt die Attraktivität als Arbeitgeber.
Dies kann dazu beitragen, Fachkräfte langfristig zu binden und die öffentliche Verwaltung zukunftsfähig zu machen.
2. Möglichkeit: Bewerbungsprozesse optimieren
Warum entscheiden sich Bewerber für oder gegen eine Stelle im öffentlichen Dienst?
Bewerbungsverfahren in der Verwaltung gelten oft als langwierig, bürokratisch und wenig transparent.
Dadurch kann es passieren, dass hochqualifizierte Talente abspringen, bevor sie überhaupt eingestellt werden.
Durch Befragungen von Interessenten und neuen Mitarbeitenden lassen sich Stolpersteine in Bewerbungs- und Einstellungsverfahren identifizieren und beseitigen.
- War die Stellenausschreibung verständlich?
- Wie bewerten Bewerber die Kommunikation im Auswahlprozess?
- Gab es unklare oder abschreckende Hürden?
Werden diese Fragen durch Umfragen geklärt, können Prozesse effizienter gestaltet und unnötige Verzögerungen vermieden werden.
3. Möglichkeit: Mitarbeiterbindung durch gezieltes Feedback
Die öffentliche Verwaltung kann sich keine hohe Fluktuation leisten.
Verlässt eine Fachkraft die Behörde, geht nicht nur wertvolles Wissen verloren – auch die Nachbesetzung kostet Zeit und Ressourcen.
Umso wichtiger ist es, bestehende Mitarbeitende zu halten und frühzeitig zu erkennen, wenn Unzufriedenheit entsteht.
Regelmäßige Stimmungs- und Zufriedenheitsumfragen unter Mitarbeitenden helfen, Probleme innerhalb der Organisation zu identifizieren, bevor diese zu Kündigungen führen.
Unzureichende Entwicklungsmöglichkeiten, hohe Arbeitsbelastung oder mangelnde Wertschätzung sind häufige Gründe für Unzufriedenheit.
Durch gezieltes Feedback können diese Missstände behoben und Arbeitsbedingungen verbessert werden.
4. Möglichkeit: Bedarfsgerechte Weiterbildung und Qualifikation
Der Fachkräftemangel lässt sich nicht nur durch Neueinstellungen, sondern auch durch gezielte Weiterentwicklung des bestehenden Personals bekämpfen.
Viele Verwaltungsmitarbeitende sind bereit, sich fortzubilden, wissen jedoch nicht immer, welche Möglichkeiten ihnen offenstehen.
Umfragen können ermitteln, welche Qualifikationen fehlen und welche Weiterbildungsmaßnahmen gewünscht sind.
- Möchten Mitarbeitende digitale Kompetenzen ausbauen?
- Besteht Bedarf an Führungskräfteschulungen?
- Oder fehlen spezielle Fachkenntnisse für neue Aufgabenbereiche?
Wird das Weiterbildungsangebot gezielt an den tatsächlichen Bedarf angepasst, können sowohl die persönliche Entwicklung der Angestellten als auch die Effizienz der Verwaltung gesteigert werden.
5. Möglichkeit: Moderne Arbeitsmodelle entwickeln
Die Pandemie hat gezeigt, dass Homeoffice und flexible Arbeitszeiten auch in der Verwaltung funktionieren.
Viele Beschäftigte haben die Vorteile flexiblerer Arbeitsmodelle kennengelernt und wünschen sich langfristige Lösungen, die eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen.
Befragungen können helfen, herauszufinden, welche Modelle sich langfristig etablieren sollten, um den Arbeitsplatz attraktiver zu gestalten.
- Welche Tätigkeiten lassen sich problemlos aus dem Homeoffice erledigen?
- Welche digitalen Tools erleichtern die Zusammenarbeit?
- Wie kann die Arbeitszeitgestaltung besser an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst werden?
Durch eine offene Feedbackkultur lassen sich moderne Arbeitsstrukturen entwickeln, die nicht nur die Zufriedenheit der Beschäftigten steigern, sondern auch die Produktivität und Effizienz innerhalb der Verwaltung verbessern.
Fazit: Zuhören, Verstehen, Handeln
Der Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung ist eine komplexe Herausforderung, die sich nicht von heute auf morgen lösen lässt.
Doch der erste Schritt ist, die richtigen Fragen zu stellen – und auf die Antworten zu hören.
Umfragen bieten die Chance, tiefere Einblicke in die Wünsche, Erwartungen und Hürden potenzieller und bestehender Mitarbeiter zu gewinnen.
Wer diese Erkenntnisse nutzt, um Arbeitsbedingungen zu verbessern, Bewerbungsprozesse zu optimieren und moderne Arbeitsmodelle zu etablieren, kann dem Fachkräftemangel gezielt entgegenwirken.
Denn eine Verwaltung, die ihre Mitarbeiter versteht, wird langfristig auch die besten Talente für sich gewinnen.
