Was ist ein Entwicklungsgespräch – und warum ist es so wichtig?
Ein Entwicklungsgespräch ist ein strukturierter Dialog zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft, bei dem es nicht nur um die Rückschau auf die vergangenen Monate geht, sondern vor allem um den Blick nach vorn.

Es geht um Fragen wie:
- Welche beruflichen Ziele hat der/die Mitarbeitende?
- Welche Kompetenzen möchte oder sollte er/sie weiterentwickeln?
- Wo sieht das Unternehmen Potenzial – und welche Unterstützung kann es bieten?
- Wie kann die Zusammenarbeit im Team oder mit der Führungskraft verbessert werden?
Ziel ist es, individuelle Entwicklung mit den strategischen Zielen des Unternehmens zu verbinden.
Im Idealfall entsteht ein klarer, gemeinsamer Plan für die nächsten Monate – mit konkreten Maßnahmen, Meilensteinen und Unterstützung durch Führungskräfte oder HR.
Typische Inhalte eines Entwicklungsgesprächs
Ein gut geführtes Entwicklungsgespräch umfasst idealerweise folgende Themen:
- Rückblick auf die bisherige Entwicklung:
Was lief gut? Wo gab es Herausforderungen? - Kompetenzanalyse:
Welche Stärken zeigt der/die Mitarbeitende? Wo besteht Entwicklungsbedarf? - Ziele und Wünsche:
Welche Karriereziele verfolgt der/die Mitarbeitende? Gibt es Weiterbildungswünsche?

- Entwicklungsmaßnahmen:
Welche Schulungen, Projekte oder Rollenveränderungen können dabei unterstützen? - Feedback:
In beide Richtungen – wie wird die Führung wahrgenommen, wie das Engagement?
Wie Umfragen Entwicklungsgespräche unterstützen können
1. Vorbereitung: Erwartungen verstehen
Vor dem Gespräch können kurze, anonyme Umfragen helfen, die Perspektive der Mitarbeitenden besser zu verstehen.
Zum Beispiel:
- „Fühlen Sie sich aktuell in Ihrer Rolle gut gefördert?“
- „Was wünschen Sie sich von Ihrem nächsten Entwicklungsgespräch?“
Nutzen: Diese Informationen helfen Führungskräften, sich besser vorzubereiten und Gespräche individueller zu gestalten. Außerdem können sie frühzeitig Missverständnisse oder unklare Erwartungshaltungen erkennen und klären.
2. Struktur und Qualität des Gesprächs bewerten
Direkt nach dem Gespräch können Feedbackumfragen helfen, die Qualität des Gesprächs zu messen:
- „Wie hilfreich war das Gespräch für Ihre persönliche Entwicklung?“
- „Wurden Ihre Anliegen ernst genommen?“
- „Gab es klare Vereinbarungen für Ihre nächsten Schritte?“
Nutzen: Solche Umfragen machen sichtbar, ob die Gespräche nur „abgehakt“ oder tatsächlich als sinnvoll empfunden werden. Die Ergebnisse helfen HR dabei, Führungskräfte gezielt zu schulen und gute Gesprächsformate unternehmensweit zu fördern.
3. Nachverfolgung und Umsetzung
Mehrere Wochen nach dem Gespräch kann eine Folgeumfrage sinnvoll sein:
- „Wurden die im Entwicklungsgespräch vereinbarten Maßnahmen bereits angestoßen?“
- „Fühlen Sie sich in Ihrer Weiterentwicklung unterstützt?“
Nutzen: Diese Umfragen prüfen, ob dem Gespräch auch wirklich Taten folgen. Sie sind ein wichtiges Kontrollinstrument, um die Wirksamkeit des gesamten Entwicklungsprozesses zu erhöhen.
Best Practices für erfolgreiche Entwicklungsgespräche
Damit Entwicklungsgespräche wirklich wirksam sind, sollten Unternehmen folgende Prinzipien beachten:
- Verbindlichkeit schaffen: Vereinbarungen sollten dokumentiert, regelmäßig überprüft und ernst genommen werden.
- Mitarbeitende vorbereiten: Mit einem Gesprächsleitfaden und Raum zur Selbstreflexion (z. B. durch eine Pre-Survey) können Mitarbeitende aktiv mitgestalten.
- Gespräche enttabuisieren: Entwicklung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Unternehmenskultur sollte das klar widerspiegeln.
- Führungskräfte unterstützen: Schulungen zu Gesprächsführung, aktiver Zuhörtechnik und Feedbackkultur sind entscheidend für Qualität und Akzeptanz.
- Feedback auswerten und nutzen: Umfragen dürfen keine Alibiaktion sein – ihre Ergebnisse sollten sichtbar in Verbesserungen münden.
Fazit: Entwicklung beginnt mit Zuhören
Entwicklungsgespräche sind eine große Chance – für individuelle Karrierepfade, für das Engagement der Mitarbeitenden und für den Erfolg des Unternehmens.
Doch sie entfalten ihre Wirkung nur, wenn sie gut vorbereitet, ernsthaft geführt und konsequent nachverfolgt werden.
Umfragen sind dabei ein einfaches, aber kraftvolles Werkzeug: Sie geben den Mitarbeitenden eine Stimme, decken Verbesserungspotenziale auf und machen Entwicklung messbar.
Ein echtes Entwicklungsgespräch ist kein Monolog – es ist ein Dialog mit Perspektive.
Und der beginnt, wie so vieles im Unternehmen, mit einer einfachen Frage: „Wie geht es dir wirklich – und wo willst du hin?“
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