Methoden der Anforderungserhebung: Grundlagen, Techniken & Einsatzgebiete

Methoden der Anforderungserhebung Grundlagen, Techniken und Einsatzgebiete
Inhaltsverzeichnis

Die Erhebung von Anforderungen ist ein zentraler Bestandteil erfolgreicher Projekte – insbesondere in der Softwareentwicklung, im Produktmanagement und bei Prozessoptimierungen.

Sie bildet die Basis für die Entwicklung funktionierender Systeme, die den Bedürfnissen von Nutzern, Kunden und Stakeholdern entsprechen.

Fehler oder Lücken in der Anforderungserhebung führen oft zu Fehlentwicklungen, Kostensteigerungen und unzufriedenen Nutzern.

Um dies zu vermeiden, stehen verschiedene methodische Ansätze zur Verfügung.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Methoden der Anforderungserhebung – von klassischen bis zu agilen Techniken – und zeigt, wann welche Methode sinnvoll ist.

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Ziele der Anforderungserhebung

Schritt 1 - Ziele der Employee Journey Map festlegen

Bevor Methoden gewählt werden, sollte klar sein, was die Anforderungserhebung leisten soll:

  • Bedarfe und Erwartungen identifizieren
  • Funktionen und Leistungsmerkmale festlegen
  • Konflikte zwischen Stakeholdern aufdecken
  • Eine klare, verständliche Basis für spätere Entwicklung schaffe

Klassische Methoden der Anforderungserhebung

1. Methode: Interviews

Einzelgespräche mit Stakeholdern, Nutzern oder Experten zur strukturierten Informationsgewinnung.

Es gibt:

  • Standardisierte Interviews (fester Fragenkatalog)
  • Leitfadeninterviews (halbstrukturiert)
  • Freie Interviews (offen und explorativ)
Vorteile: Direkter Austausch, individuelle Vertiefung möglich

Nachteile: Zeitaufwändig, evtl. subjektiv geprägt

2. Methode: Fragebögen

Standardisierte Befragung einer größeren Zielgruppe.

Geeignet zur quantitativen Auswertung.

Vorteile: Hohe Reichweite, vergleichbare Daten

Nachteile: Keine Rückfragen, geringere Tiefe
Umfrage Vorlage Anforderungsanalyse

3. Methode: Workshops

Gruppenveranstaltungen, bei denen Stakeholder gemeinsam Anforderungen diskutieren und priorisieren.

Häufig mit Moderation und Visualisierungsmethoden (z. B. Karten, Whiteboards).

Vorteile: Förderung von Konsens, Einbindung vieler Sichtweisen

Nachteile: Vorbereitung und Moderation aufwendig

4. Methode: Beobachtung

Analyse realer Arbeitsabläufe direkt vor Ort.

Besonders hilfreich, wenn Nutzer ihre Bedürfnisse nicht klar artikulieren können.

Formen: Teilnehmende oder nicht-teilnehmende Beobachtung

Vorteile: Reale Einblicke, unabhängig von verbaler Ausdrucksfähigkeit

Nachteile: Interpretation durch Beobachter erforderlich

5. Methode: Dokumentenanalysen

Methode 2 Datenanalyse

Auswertung vorhandener Unterlagen wie Prozessdokumentationen, Pflichtenhefte oder Verträge.

Vorteile: Objektive Grundlage, gute Ergänzung zu anderen Methoden

Nachteile: Oft veraltet oder unvollständig

Moderne und agile Methoden

1. Methode: Use Cases & User Stories

Szenarien und kurze Erzählungen beschreiben, wie ein Nutzer mit dem System interagiert.

Vorteile: Praxisnah, leicht verständlich, besonders in agilen Projekten

Nachteile: Bedarf Erfahrung bei Formulierung und Priorisierung

2. Methode: Personas

Schritt 3 Zielgruppenanalyse Definition von Buyer Personas

Fiktive, aber realitätsnahe Nutzerprofile, die typische Bedürfnisse und Verhaltensmuster beschreiben.

Vorteile: Nutzerzentrierte Sichtweise, erleichtert Empathie

Nachteile: Gefahr der Stereotypisierung bei unsauberer Entwicklung

3. Methode: Prototyping

Frühe, oft noch unvollständige Modelle oder Mock-ups eines Systems, um Feedback einzuholen.

Vorteile: Visuelle Vorstellung, iterative Verfeinerung

Nachteile: Nicht jede Anforderung ist visuell darstellbar

4. Methode: Brainstorming & Design Thinking

Kreative, oft interdisziplinäre Methoden zur kollaborativen Erarbeitung von Lösungen und Anforderungen.

Vorteile: Förderung von Innovation, breiter Blickwinkel

Nachteile: Kann ohne klare Struktur beliebig oder ineffizient werden

Auswahl der richtigen Methode

Die geeignete Methode hängt u. a. ab von:

  • Projektphase: Frühphase = explorative Methoden, später = präzisierende Methoden
  • Anzahl & Verfügbarkeit der Stakeholder
  • Komplexität des Systems oder Produkts
  • Zeit- und Ressourcenbudget

In der Praxis hat sich ein Methodenmix bewährt: z. B. Interviews + Workshops + Prototyping.

Fazit

Die Anforderungserhebung ist eine Schlüsselaufgabe für den Projekterfolg.

Ob klassisch oder agil – entscheidend ist, dass die gewählten Methoden zur Zielsetzung, zum Projektkontext und zu den Stakeholdern passen. 

Wer auf einen ausgewogenen Methodenmix setzt und sowohl funktionale als auch emotionale Nutzerbedürfnisse berücksichtigt, schafft eine tragfähige Grundlage für erfolgreiche Lösungen.


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