Instrumente & Methoden zur Datenerhebung

Methoden und Instrumente der Datenerhebung
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Die Erhebung von Daten ist ein zentraler Bestandteil wissenschaftlicher Forschung.

Ohne verlässliche Daten können Hypothesen weder überprüft noch fundierte Entscheidungen getroffen werden.

Abhängig vom Untersuchungsgegenstand, dem Forschungsdesign und den verfügbaren Mitteln werden unterschiedliche Methoden und Instrumente eingesetzt.

Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen quantitativen und qualitativen Methoden sowie zwischen der Primärdatenerhebung (selbst erhobene Daten) und Sekundärdatenanalyse (Nutzung bestehender Daten).

Dieser Artikel stellt die wichtigsten Methoden und Instrumente zur Datenerhebung systematisch vor, erläutert deren Besonderheiten, und gibt Hinweise auf deren Vor- und Nachteile.



🎯 Das wichtigste zusammengefasst:

  • Ohne systematische Datenerhebung fehlt die Basis für valide Analysen und zielführende Maßnahmen in Unternehmen.



  • Primärdaten werden neu erhoben (z. B. über Umfragen), während Sekundärdaten bereits vorhandene Informationen nutzen – je nach Zielsetzung sollte bewusst gewählt werden.



  • Befragungen, Beobachtungen, Tests oder Interviews – je nach Zielgruppe und Fragestellung eignen sich bestimmte Methoden besser als andere.



  • Tools wie Online-Umfragen, persönliche Interviews oder automatisierte Feedbacksysteme müssen methodisch passend und professionell eingesetzt werden, um valide Ergebnisse zu erzielen.

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Easyfeedback Dennis Wegner

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Quantitative Methoden

Quantitative Methoden beruhen auf der Messung und numerischen Darstellung von Phänomenen.

Ziel ist es, verallgemeinerbare Aussagen zu treffen.

1. Methode: Standardisierte Befragung

Die standardisierte Befragung ist eine der häufigsten Methoden der Datenerhebung.

Methode 3 Mündliche Kundenbefragung

Sie erfolgt über:

  • Online-Fragebögen (z. B. easyfeedback)
  • Telefoninterviews
  • Persönliche Interviews mit Fragebogen
  • Postalische Umfragen

Typische Instrumente:

  • Likert-Skalen (z. B. von „stimme gar nicht zu“ bis „stimme voll zu“)
  • Multiple-Choice-Fragen
  • Ratingskalen

Vorteile:

  • Vergleichbarkeit der Antworten
  • Geringe Verzerrung durch Interviewende (bei Selbstadministration)
  • Einfache Auswertung (z. B. mit SPSS oder Excel)

Nachteile:

  • Begrenzter Tiefgang
  • Gefahr der Standardantworten oder sozial erwünschter Antworten
  • Geringe Rücklaufquote bei schriftlichen Befragungen
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2. Methode: Tests und psychometrische Verfahren

Diese Methoden erfassen Fähigkeiten, Eigenschaften oder Einstellungen mithilfe standardisierter Verfahren:

  • Intelligenztests
  • Persönlichkeitstests (z. B. Big Five, MBTI)
  • Leistungstests (z. B. Konzentration, Rechenfähigkeit)
  • Einstellungsskalen

Vorteile:

  • Objektivität, Reliabilität und Validität messbar
  • Breite Vergleichsmöglichkeiten (Normwerte)

Nachteile:

  • Kulturelle Verzerrungen möglich
  • Testangst kann Ergebnisse beeinflussen

3. Methode: Strukturierte Beobachtung

Die strukturierte Beobachtung erfolgt anhand eines klar definierten Beobachtungsschemas.

Methode 6 Mystery Shopping

Beispiele:

  • Verhalten von Kunden im Einzelhandel
  • Unterrichtsbeobachtungen in Schulen
  • Verhaltensanalyse bei Tieren

Vorteile:

  • Direkte Erfassung von Verhalten
  • Auch nonverbale Aspekte beobachtbar

Nachteile:

  • Reaktivität (Verhalten ändert sich bei Beobachtung)
  • Begrenzung auf das Beobachtbare

4. Methode: Experimente

Experimente prüfen den kausalen Zusammenhang zwischen Variablen unter kontrollierten Bedingungen.

Typen:

  • Labor-Experimente
  • Feldexperimente
  • Online-Experimente

Vorteile:

  • Hohe interne Validität
  • Kontrolle über Störfaktoren

Nachteile:

  • Geringe ökologische Validität bei Laborexperimenten
  • Aufwändige Vorbereitung und Ethikfragen

Qualitative Methoden

Qualitative Methoden eignen sich zur Erforschung komplexer, subjektiver oder sozialer Phänomene.

Die Daten sind meist sprachlich (Text, Audio) und werden interpretativ ausgewertet.

1. Methode: Qualitative Interviews

Formen:

  • Leitfadeninterviews (halbstrukturiert)
  • Narrative Interviews (offen, erzählorientiert)
  • Problemzentrierte Interviews
Interview als Forschungsmethode

Vorteile:

  • Tiefer Einblick in subjektive Sichtweisen
  • Flexibel einsetzbar

Nachteile:

  • Zeitintensive Auswertung (z. B. Transkription)
  • Interviewer-Bias möglich

2. Methode: Fokusgruppen / Gruppendiskussionen

Eine moderierte Diskussion von 5–10 Personen zu einem bestimmten Thema.

Einsatzbereiche:

  • Produktentwicklung
  • Sozialforschung
  • Gesundheitskommunikation

Vorteile:

  • Interaktive Meinungsbildung sichtbar
  • Verschiedene Perspektiven gleichzeitig

Nachteile:

  • Dominanz einzelner Teilnehmender
  • Aufwändige Moderation

3. Methode: Teilnehmende Beobachtung

Der/die Forschende ist aktiv am Geschehen beteiligt, z. B. im Rahmen von Feldforschung.

Beispiele:

  • Ethnografische Studien
  • Sozialraumanalysen

Vorteile:

  • Tiefes Verständnis sozialer Prozesse
  • Zugang zu schwer erreichbaren Gruppen

Nachteile:

  • Subjektivität des Beobachtenden
  • Ethikprobleme bei verdeckter Teilnahme

4. Methode: Qualitative Inhaltsanalyse

Systematische Analyse von Textmaterial (z. B. Interviews, Zeitungsartikel, Social Media Posts) nach festgelegten Kategorien.

Qualitative Inhaltsanalyse

Beispiele:

  • Mayring’s qualitative Inhaltsanalyse
  • Grounded Theory

Vorteile:

  • Strukturierte Auswertung komplexer Inhalte
  • Theorieentwicklung möglich

Nachteile:

  • Interpretation ist subjektabhängig
  • Hoher Zeitaufwand

Sekundäranalyse & Dokumentenanalyse

Hierbei wird auf bereits existierende Daten zurückgegriffen.

Zeitungen

Quellen:

  • Amtliche Statistiken (z. B. von Destatis)
  • Wissenschaftliche Datenbanken
  • Unternehmensberichte
  • Social Media-Analysen
  • Zeitungen und Zeitschriften

Vorteile:

  • Schnell verfügbar
  • Kostengünstig

Nachteile:

  • Geringe Kontrolle über Erhebungsmethoden
  • Daten möglicherweise veraltet oder nicht passgenau

Mixed-Methods & Triangulation

Eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Verfahren.

Beispiel:

  • Quantitative Befragung plus qualitative Interviews zur Vertiefung

Vorteile:

  • Komplementäre Stärken der Methoden
  • Höhere Aussagekraft

Nachteile:

  • Sehr aufwendig
  • Hohe Anforderungen an Methodenkenntnisse

Fazit

Die Vielfalt an Methoden und Instrumenten zur Datenerhebung erlaubt es Forschenden, ein möglichst präzises Bild ihrer Untersuchungsgegenstände zu erhalten. 

Während quantitative Verfahren objektive, statistisch auswertbare Daten liefern, ermöglichen qualitative Methoden ein tiefes Verständnis individueller Perspektiven und sozialer Prozesse. 

Die Wahl der geeigneten Methode sollte stets auf die Forschungsfrage abgestimmt sein und die praktischen Rahmenbedingungen berücksichtigen. 

In vielen Fällen bietet eine Kombination verschiedener Verfahren – also ein Mixed-Methods-Ansatz – den größten Erkenntnisgewinn. 

Unabhängig von der Methode ist jedoch entscheidend, dass die Erhebung systematisch, transparent und ethisch verantwortungsvoll erfolgt.


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